25. November 2023 Konferenz Nr. 9

Umschulung - Ruhestand - Lebensabend

Das neue Leben nach der Sportkarriere - Aktiver Ruhestand oder Altersweide ?
Wenn das Altern das Lebensende bestimmt

Anmeldung

Stundenplan
8:30 Uhr bis 17:35 Uhr

Preis
90.- (inkl. Mittagessen)

Simultanübersetzung FR/DE

Programm

7 Referentinnen und Referenten werden nacheinander die Themen behandeln, über die man am liebsten gar nicht sprechen möchte, die aber irgendwann auf uns zukommen und uns zwingen, schwierige und manchmal endgültige Entscheidungen zu treffen, auf die wir oft nicht vorbereitet sind.

Die Umschulung von Sportpferden in anderen Disziplinen oder in der Freizeit und die Neuorientierung von Pferden, bei denen falsche Entscheidungen getroffen wurden, ist ein echtes Tierschutzproblem und eine Sorge für ihre Besitzer. Wie bietet man eine neue Chance all diesen Pferden unter Wahrung ihres Wohlergehens gerecht werden? Die Berücksichtigung ihres Eigenwerts ist unerlässlich, um ihre Würde zu gewährleisten, und viele Faktoren wie ihr physischer und psychischer Gesundheitszustand müssen berücksichtigt werden. Verschiedene Redner werden Ihnen ihren Standpunkt, die Kriterien für eine Entscheidung und den aktuellen Stand der Dinge darlegen. Ein schönes Beispiel für die Umschulung eines Rennpferdes in den Dressursport wird von seiner Besitzerin kurz vorgestellt.

Wie die Umschulung, die Versetzung in den Ruhestand wirft eine Reihe von Fragen auf und stellt den Eigentümer vor die schwierige Entscheidung, sich aktiv zurückzuziehen oder einzuparken. Die Kenntnis der Phänomene des Altern und von ihre Folgen über das Wohlbefinden des Pferdes ist eine gute Entscheidungshilfe, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Eine Agraringenieurin und Tierärzte werden diese physiologischen Einschränkungen und die Probleme erläutern, die sich ergeben, wenn Pferde, die aus dem Reitsport zurückgezogen wurden, wieder in Gruppen gehalten werden.

Das Ende des Lebens betrifft alle Pferde. Die alternden Rentner ebenso wie die gesundheitlich angeschlagenen Pferde. Und es wirft ethische Fragen auf, denn das Töten ist der schlimmste Eingriff in das Wohlbefinden des Pferdes, den wir ihm zufügen können. Auf einen natürlichen Tod zu warten, ist jedoch oft nicht die richtige Lösung. Eine Tierethikerin und Tierärzte werden die verschiedenen Aspekte des Lebensendes von Pferden erläutern, seien sie nun ethisch, praktisch oder gesetzlich.

 

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Sprecher

Vincent Boureau

Vincent Boureau ist Doktor der Veterinärmedizin mit einem Diplom der Ecole Nationale Vétérinaire de Nantes und Vizepräsident der AVEF. Aus Leidenschaft für Pferde und intellektueller Neugierde hat er Kompetenzen in der Pferdeverhaltensmedizin entwickelt. Er ist Gründer des Vereins "EQUI-ETHIC", der ersten Ideenschmiede ("Think Tank"), die sich ausschließlich mit der Problematik des Wohlbefindens von Equiden befasst, und zwar sowohl auf ethischer als auch auf wissenschaftlicher Ebene, und die ein Panel von Wissenschaftlern und Fachleuten um diese gemeinsame Problematik versammelt.

Julie Degand

Julie Degand erwarb am Institut Agro Dijon einen Master of Science (MS), Master Specialized "Sciences and Management of the Equine Chain". Sie arbeitete ein Jahr lang im Jockey Club in der Gegend von Lexington in Kentucky (USA), wo sie sich um die Betreuung ausgemusterter Pferde kümmerte. Nach drei Jahren bei der Vereinigung "Au-Delà Des Pistes" wechselte sie zur Fédération Française de la Reconversion (FFR), wo sie als Generalsekretärin fungiert.
Julie hat außerdem mit ihrem Mann die Einrichtung "Impulsion-Reconversion" eröffnet, ein Zentrum zur Wiedereingliederung von Rennpferden, die am Ende ihrer Karriere stehen.

Aurore Kubica

Aurore Kubica ist Agraringenieurin und hat sich auf Tierproduktion spezialisiert. Ihre Leidenschaft gilt den Pferden, und ihre gesamte Laufbahn dreht sich um die Pferdewelt: vom Praktikum als kanadische Arbeiterin in Alberta über das belgische Forschungszentrum für atypische Myopathie bei Equiden und das Haras de Hus, wo sie sich mit den Auswirkungen von Belohnungsfutter beschäftigte, bis hin zum Nationalgestüt IFCE, wo sie sich mit Projektmanagement in der französischen Pferdebranche befasste, und einem weltweit tätigen Konzern von Pferdetierärzten. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie über das Forschungsprojekt EXIT, das sich mit dem Schicksal und dem Wohlbefinden von Pferden am Ende ihrer Karriere befasste.

Michelle Jackson

Michelle Jackson studierte Tiermedizin an der Universität Zürich. Sie arbeitete zwei Jahre lang in einer gemischten Praxis, bevor sie als Assistentin an die Universität zurückkehrte. Nach ihrer Promotion erwarb Michelle den Titel Fachtierärztin (FVH) für Pferde und den Titel Spezialistin für Pferdechirurgie (Dipl. ECVS). Seit 2011 ist Michelle Oberärztin an der Universität Zürich und seit 2014 diplomierte Pferdezahnärztin SVS.
Im Jahr 2018 schließt sie ihre Doktorarbeit über neue Therapien für Knochenzysten ab. Weitere Interessensgebiete sind: Eselmedizin, Zahnerkrankungen und orthopädische Erkrankungen.

Maude Ouelette-Dubé

Maude Ouellette-Dubé (Ph.D.) ist Philosophin und Ethikerin. Sie ist Forschungsbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Waadt und Lehrbeauftragte für Ethik an der Universität Freiburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Moralpsychologie, Tierethik, Ethik in der Pflege und Philosophie der ethischen Erziehung. Ihre jüngsten Forschungsarbeiten befassen sich mit den ethischen Beziehungen zwischen Tieren und Menschen und mit der Demokratisierung des Entscheidungsprozesses bei der Euthanasie von Pferden in Situationen am Lebensende. Maude unterrichtet Seminare in Tierethik, Pferdeethik und Umweltethik. Durch das Projekt Horse-Intricacies macht sie Pferdeethik und Pferdephilosophie für die breite Öffentlichkeit zugänglich.

Fabien Jacques Loup

Fabien Loup begann seine berufliche Laufbahn als Biologielaborant. Anschließend studierte er Veterinärmedizin an der Universität Bern. Nach seinem Abschluss im Jahr 1986 praktizierte er als Tierarzt in mehreren Praxen und anschließend bis 1998 als Selbstständiger in seiner eigenen Einrichtung für Groß- und Haustiere. Danach war er bis 2012 Kantonstierarzt des Kantons Freiburg und Dienstchef des SAAV in Freiburg. Von 2012 bis 2022 war Fabien Leiter des Bereichs Schutz von Haus- und Wildtieren beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in Bern. Derzeit ist er immer noch in zahlreichen nationalen und internationalen Verbänden aktiv und ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft Schweizer Tierärzte (GST).

Nina Zosso

Seit ihrem 12. Lebensjahr spielen Pferde eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Rolle im Leben von Nina Zosso. Von der Dressur kommend, kam sie vor 19 Jahren durch ihren Partner Adrian von Gunten zum Pferderennsport. Sie begann, im Training zu reiten und die ersten Rennpferde für ihr zweites Leben umzuschulen. Mit ihrem ersten Pferd, dem dunkelbraunen Dynastia (Didi), trainierte sie 13 Jahre lang bis zur Kategorie M. Seit zwei Jahren hat sie das Vergnügen, Beso, den "König des Engadin Zambeso", zu besitzen. Er war zehn Jahre lang im Rennsport aktiv und wurde von seiner Besitzerin, Martina Stadelmann, im Frühjahr 2021 bei bester Gesundheit in den Ruhestand verabschiedet. Seitdem genießt er einen aktiven Ruhestand bei Nina und Adrian. Er ist für (fast) alles zu haben und bereitet ihnen jeden Tag Freude!

Nationales Reitinstitut in Avenches
Die langen Wiesen 1a
1580 Avenches